Welche Aspekte müssen bei der Reinigung und Pflege beachtet werden?
Wer an Neurodermitis leidet, für den ist die Hautpflege das A und O. Gerade für Kinder ist es von besonderer Bedeutung, dass die Pflege zu einem angenehmen Ritual gemacht wird und nicht zu einer Belastung. Die Haut bei Neurodermitis Patienten ist sehr trocken und reagiert äußerst sensibel auf Stress und andere schädliche Umwelteinflüsse. Deswegen ist die Wahl der Pflegeprodukte essentiell. In diesem Artikel wollen wir uns mit diesem Thema einmal näher beschäftigen. Worauf kommt es also bei der richtigen Reinigung und Pflege bei Neurodermitis an?
Unsere Haut stellt das größte Organ überhaupt dar. Sie bietet uns einen wichtigen Schutz vor schädlichen Substanzen und sondert andere wiederum ab. Für unseren Schutz ist die sogenannten Hautbarriere verantwortlich.
Wer an Neurodermitis leidet hat das Problem, dass die Hautbarriere gestört ist. Raue, trockene und schuppende Haut sind die Folgen. Hinzu kommen noch Ekzem Schübe, welche am Nacken und Hals, im Gesicht, in den Kniekehlen und an den Ellenbogen auftauchen. Die Neurodermitis Behandlung ist deswegen darauf ausgerichtet, die Haut mit besonderer Pflege zu schützen. Diese sogenannte stadiengerechte Pflege lindert die Schübe und im Besten Fall werden diese sogar komplett vermieden. Bis heute lässt sich Neurodermitis nicht heilen. Die Krankheit lässt sich allerdings sehr gut unter Kontrolle halten.
Wie lassen sich die Ekzem Schübe vermindern beziehungsweise vermeiden?
Die Hautentzündungen beziehungsweise die akuten Ekzem Schübe treten durch eine schuppende, juckende und gerötete Haut in Erscheinung. Dies sind die klassischen Symptome. Wenn in einem akuten Fall angefangen wird zu kratzen, dann verschlimmert sich das ganze noch einmal drastisch. Denn es bilden sich Krusten, welche ebenso Juckreiz verursachen. Eine fachliche Behandlung kann in diesen Kreislauf eingreifen. Dafür gibt es Therapien, Salben und weitere Medikamente. Sie alle stoppen die Schübe und lindern deren Ausprägungen. Dies ist besonders wichtig, da ohne Abheilung der Haut keine Reinigung möglich ist.
Warum wird bei Neurodermitis eine besondere Form der Reinigung benötigt?
Wie bereits erwähnt leiden Personen mit Neurodermitis an einer Störung der Hautbarriere. Wegen einem Mangel an speziellen Hautfetten, den Ceramiden, ist der Wasserverlust deutlich höher. Aufgrund dessen bedarf es bei der Reinigung und Pflege besonderer Vorsicht. Normale Reinigungsmittel und Badezusätze trocknen die Haut aus. Deshalb sollte zu speziellen Duschgels, Badezusätzen und Cremes gegriffen werden, die dies nicht tun.
Wie funktioniert die richtige Reinigung der Haut bei Neurodermitis?
Viele Menschen glauben, dass Neurodermitis Hand in Hand mit mangelnder Hygiene einhergeht. Dies ist allerdings absolut nicht der Fall. Viele Menschen, die mit dieser Störung leben, neigen eher zur übertriebenen Reinlichkeit. Aber auch dies schadet mehr als es nützen würde. Wer seine Haut zu oft wäscht, der trocknet diese systematisch aus. Für die richtige Reinigung sind deshalb medizinische Ölbäder vonnöten. Nach dem Waschen hinterlassen diese einen Ölfilm auf der Haut. Genau dieser schützt daraufhin vor dem Austrocknen und somit vor Juckreiz und Co. Ein medizinisches Ölbad ist besonders dann hilfreich, wenn eine große Hautfläche von Neurodermitis betroffen ist. Aber auch Ölduschen und andere rückfettende Mittel die zugleich hautschonend sind sollten hier angewandt werden.
Es gibt dutzende Ölbäder und -duschen auf dem Markt. Welches davon nun das am Besten geeignete ist, sollte zusammen mit einem Arzt festgestellt werden. Je nach Trockenheit kommt ein anderes Reinigungsmittel zum Einsatz.
Wie oft sollte bei Neurodermitis geduscht beziehungsweise gebadet werden? Als Grundregel gilt, dass nicht öfter als einmal pro Tag geduscht werden sollte. Wer gerne ein Bad für die Reinigung nehmen möchte, der sollte dies ebenso nicht zu häufig und nicht zu heiß nehmen. Der Badezusatz für Neurodermitis-Patienten sollte auf keinen Fall Zusätze enthalten, die parfümieren oder entfettend wirken.
Eine Vielzahl an Duschgels und Badezusätze greifen die natürliche Hautbarriere an. Bei Neurodermitis sind diese tabu. Das gleiche gilt ebenso für flüssige Seifen und Tenside. Badezusätze, welche Salz enthalten, können dabei helfen, das Wasser in der Haut zu binden. Sie wird dadurch sehr geschmeidig. Rückfettende Duschgels und Badeöle sind bei Neurodermitis unumgänglich und essentiell für die Reinigung.
Nach einem Bad oder einer Dusche sollte darauf verzichtet werden die Haut trocken zu rubbeln. Vielmehr sollte diese nur leicht abgetrocknet beziehungsweise abgetupft werden. Ist dies geschehen kommt das Pflegeprodukt zum Einsatz, welches rückfettend wirkt. Dieses erhalten Neurodermitis-Patienten von ihrem Arzt oder Apotheker. In den ersten 10 Minuten nach der Reinigung sind aber auch die Salben und Cremen aufzutragen, die die Entzündung hemmen.
Akut entzündete Haut hingegen sollte mehr von wasserhaltigen Cremes behandelt werde. Ein fettendes Pflegeprodukt würde in diesem Fall die Haut abdecken, wodurch wiederum ein besonderer Juckreiz entstehen könnte. Zum Schluss bleibt noch zu sagen, dass alle angewandten Pflegeprodukte aus möglichst wenigen und einfachen Zutaten bestehen sollten. Denn zu viele Zusätze, auch wenn Sie natürlichem Ursprung sind, sorgen meist für mehr Schaden als Nutzen. Manche Neurodermitiker erleiden bei natürlichen Stoffen wie Propolis, Ringelblume und Teebaumöl Kontaktekzeme. Deswegen sollte auch über die Inhaltsstoffe mit dem Arzt gesprochen werden.